Eine Psychotraumatherapie zu Ereignissen in der Vergangenheit beinhaltet nach internationalen Leitlinien drei Phasen:
Die Stabiliserungsphase dient dazu, äussere und innere Sicherheit aufzubauen. Es werden Übungen vermittelt, die den Zugang zu eigenen Stärken und Fähigkeiten sowie zu äusseren Ressourcen erleichtern und erweitern. Ebenso werden Strategien zum Schutz vor Intrusionen (sich aufdrängende Bilder, Gedanken oder Gefühle, Sinneseindrücke vom traumatischen Ereignis) Alpträmen und andern Symptomen erlernt. An Beispielen zur Überwindung von früheren Lebensereignissen werden persönliche Resilienzen (Eigenschaften/Fertigkeiten zur Überwindung von Schwierigkeiten) gefördert.
Diese Vorbereitungsphase dauert so lange, bis dass die Person genügend Stabilität im Alltag erreicht hat, so dass zur Traumakonfrontation übergangen werden kann. In dieser Phase wird die die Erinnerung an das belastende Geschehen oder Teile davon im Gedächtnis abgerufen und mit traumaspezifischen Methoden (z.B. EMDR, narrative, verhaltens-kognitive oder sensumotorische Interventionen) bearbeitet, bis dass die subjektive Belastung spürbar reduziert und/oder aufgehoben wird. Oftmals wird im Wechsel mit der Traumaverarbeitung die Aktivierung von Ressourcen und stärkenden Elementen aus der ersten Phase eingebunden. Eine schonende Traumakonfrontation ohne der ursprünglich erlebten Hilflosigkeit steht dabei im Vordergrund.
Während der nachfolgenden Integrationsphase geht es um die Einbindung der verarbeiteten Gefühle, Empfindungen und Gedanken in den aktuellen Lebenskontext. Das Erlebte wird in den Lebenslauf der betroffenen Person einbezogen und es werden Zeit und Raum für Trauer und nachwirkende Gefühle, sowie Gedanken und Ideen für die Zukunft zugelassen.