Kurz nach einem potentiell traumatisierenden Ereignis erfolgt in den meisten Fällen eine natürlich auftretende, akute Belastungsreaktion: Die eigene Person, der eigene Körper u/o die Umwelt werden nicht wie gewohnt wahrgenommen, Gefühle können blockiert sein,extremen Schwankungen unterliegen oder ein starkes Ausmass annehmen. In den meisten Fällen klingen die Symptome innerhalb der darauffolgenden Wochen spontan ab. In einigen Fällen bleiben sie bestehen oder verstärken sich. Selten treten Symptome erst Jahre später auf.
Die posttraumatische Belastungsstörung äussert sich mit Beschwerden aus folgenden Hauptsymptom-Gruppen
INTRUSIONEN / WIEDERERLEBEN: Aufdrängen von Bildern, Empfindungen / mentales Wiedererleben des Ereignisses (flashbacks), starke emotionale, physiologische Belastung bei Auslösern, die an das Trauma erinnern, belastende Träume. Gedankenkreisen.
VERMEIDUNG: äusserliche (Situationen, Aktivitäten) oder innerliche (Gefühle, Gedanken) Vermeidung von Auslösern, die an das Ereignis erinnern, extreme Ablenkung, Rückzug, Substanzmissbrauch zur Unterdrückung der Symptome, nicht als bewusst zum Trauma gehörende (dissoziative) Symptome.
KÖRPERLICH-PHYSISCHE ÜBEREMPFINDLICHKEIT UND -AKTIVIERUNG (hyperarousal): übermässige Wachsamkeit und Schreckreaktionen, erhöhte Reizbarkeit, Ein- und Durchschlafstörungen, Konzentrationsprobleme, Wut- rsp. Emotionsausbrüche, selbstzerstörerisches Verhalten.
NEGATIVE VERÄNDERUNG VON GEDANKEN UND STIMMUNG: Anhaltende und belastende negative Überzeugungen über sich, andere Personen u/o die Welt. Überdauernde negative Gefühle, Eindruck der Abgetrenntheit oder Entfremdung von andern Personen u/o der Realität.
Nach Erleben von traumatisierenden Ereignissen können nach international diagnostischen Kriterien (ICD-11, WHO 2019, 2022) folgende Traumafolgestörungen auftreten (*von Fachleuten zusätzlich vorgeschlagen):